Höhepunkt der ersten Gedenkfeierlichkeit war die Uraufführung der Bearbeitungen des jungen Komponisten Andranik Fatalov. Das Werk, das eigens für den Gedenktag von NISIBIN in Auftrag gegeben worden war, entstand auf der Grundlage einer Rekonstruktion aramäischer Melodien des frühen Mittelalters, die aus den Kirchengesangsbüchern der syrisch-orthodoxen Kirche beṯ gazo und fanqiṯo stammen.

Sechs ausgewählte Hymnen, die das Leiden der Märtyrer und die Passion Christi beschreiben, sollen an das Leid der Opfer des Genozids erinnern. Sie wurden vom Komponisten für ein Streichquartett bzw. in zwei Fällen für ein Streichquartett mit einer Singstimme neu interpretiert und am Gedenktag in der Gedächtniskirche aufgeführt – eine komplizierte musikhistorische Aufgabe, der sich der Komponist Fatalov erfolgreich gestellt hat.

Als Vorlage dienten ihm einstimmige Gesänge, die er zu einer authentischen Mehrstimmigkeit umarbeitete, ohne dabei den melodischen Ursprung der Gesänge zu verfremden. Dabei ging er der Frage nach Tonsystem und Notation nach und musste nicht zuletzt das Verhältnis zwischen festgeschriebener Form und Improvisation klären. Trotz der modernen Neugestaltung verlieren die Stücke nicht ihren aramäischen Charakter, sondern bringen den Bruch, den die aramäische Geschichte erlebt hat, deutlich zum Ausdruck.

 

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[Ax tagore kašire]