Symposium 2010: Bericht
V. Symposium „Suryoye-l-Suryoye“
Nachdem das letzte Symposium „Suryoye-l-Suryoye“ in Stockholm stattfand, kam es nun wieder zurück nach Deutschland, in die Hauptstadt Berlin. Vom 8.-10.10.2010 trafen sich aramäische Wissenschaftler aus ganz Europa, der Türkei und dem Irak.
Das V. Symposium veranstaltete die Nisibin zusammen mit dem Lehrstuhl für Orientalische Philologie der Universität Erlangen, dem das Gründungsmitglied der Nisibin, PD Dr. Shabo Talay, vorsteht, und dem Seminar für Semitistik und Arabistik, Freie Universität Berlin und seinem Leiter Prof. Dr. Rainer Voigt, der in diesem Jahr den Gastvortrag „Zur Grammatiktheorie im Syrischen“ hielt.
Ziel des multidisziplinär angelegten Symposiums „Suryoye-l-Suryoye“ ist es, Akademikern und fortgeschrittenen Studierenden unserer Gemeinschaft die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen einer in ihrer Art weltweit einzigartigen wissenschaftlichen Tagung über die eigene Geschichte, Religion, Kultur und Sprache zu diskutieren und zu reflektieren.
Dieser Einladung folgten zum einen altbekannte Referenten wie der Sayfo- und Surayt- Spezialist Jan Betsawoce aus Schweden (Cito, Sayfo w Lishono Surayt), Dr. Naures Atto (Imaginaries of the Athro) aus Holland und der Berliner Yousef Khouriyhe (Barhebraeus in europäischen und orientalischen Studien), die alle drei nicht mit ihren Vorträgen sondern auch als Mitglieder die Nisibin-Familie bereichern. Zu den Stammreferenten gehört auch Prof. Dr. Michael Abdalla (The Condemnation of Gluttony in the Ascetic Work Ur?o da-gmiru?o of Filoxenos of Mabbug), dem aramäischen Professor aus Polen, der sich gerne nach seinem Dissertationsthema als „Professor Birghil“ ansprechen lässt. Zum anderen werteten internationale Wissenschaftler, die zum ersten Mal das Symposium „Suryoye-l-Suryoye“ besuchten, diese Tagung in seiner Pluralität und Multidisziplinarität auf. Dazu gehören Prof. Dr. Efrem Yildiz aus Salamanca (Das Kurrikulum der Schulen von Edessa/Urhoy und Nsibin), Dr. Helen Younansardaroud von der Freien Universität Berlin (Westsyrische Handschriften des „Paradies von Eden“) und Dr. Saadi alMalih aus Arbil-Ainkawa/Irak: (Activities of the General Directorate for Syriac Culture and Arts in Iraqi-Kurdistan). Als Ostsyrer unterstreichen sie die Bedeutung des Symposiumsnamens „Suryoye l-Suryoye“.
Im Rahmen des V. Symposiums „Suryoye l-Suryoye“ fand die Verleihung des 2. Helga-Anschütz-Preises statt. Die diesjährigen Preisträger sind die junge Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Naures Atto und Prof. Dr. Michael Abdalla. Nachdem Shabo Talay den „Helga-Anschütz-Preis“ und das Leben der Namensgeberin der Stiftung, das mit den Aramäern stark verbunden war, vorstellte, hielten Amill Görgis und Jan Betsawoce bewegende Laudationen auf die Preisträger.